Was ist ein Rentier und wo lebt es?
Rentiere ziehen den Schlitten des Weihnachtsmannes – das weiß jeder. Wo die sympathischen Tiere mit dem eindrucksvollen Geweih leben, was sie fressen und was sie alles können, erfährst du hier.
Alles, was du über unser Maskottchen Akubi wissen musst
Was ist ein Rentier?
Das Rentier gehört zur Familie der Elche. Elch und Rentier unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Größe, denn ein ausgewachsener Elch kann das Rentier um knapp einen Meter überragen und bringt viel mehr Kilos auf die Waage. Auch das Geweih der beiden Tiere sieht ganz unterschiedlich aus: Elche haben Geweihe, die großen Schaufeln ähneln, während Rentiere dünne, weit verzweigte Stangengeweihe besitzen. Übrigens gibt es bei den Rentieren 20 verschiedene Unterarten.
Wo leben Rentiere?
Rentiere leben dort, wo es eisig kalt ist: ganz im Norden der Erde. Als Taiga und Tundra bezeichnet man die Landschaftsformen, in denen sie in großen Herden über das Land ziehen. In der Taiga wachsen dichte Nadelwälder, kleine Sträucher, Moose und Flechten. Die Tundra hingegen wird auch als Kältesteppe bezeichnet. Hier gibt es kaum Bäume, dafür aber viele Flechten, Gräser und Moose. Und die mögen Rentiere besonders gern.
Was ist der Unterschied zwischen einem Rentier und einem Karibu?
Rentier und Karibu sind zwei Begriffe für ein und dasselbe Tier. Als Rentiere werden die in Skandinavien und Russland lebenden Tiere bezeichnet: Völker wie die Samen in Lappland züchten sie seit Jahrhunderten und ziehen den Herden nach. Diese Rentiere sind an Menschen gewöhnt und sehr zahm. Zu ihren Aufgaben gehört das Schlittenziehen.
Karibus hingegen sind richtige Wildtiere. Ihr Lebensraum liegt im Norden des amerikanischen Kontinents in Kanada und Alaska. Sie haben eine weiße Mähne an der Unterseite des Halses und leben ebenfalls in großen Herdenverbünden zusammen, die nach Geschlechtern getrennt sind. Akubi ist ein Karibu, denn er lebt mit seiner Mutter und seiner Herde im Norden Kanadas.
Wie groß und wie alt werden Rentiere?
Männliche Rentiere sind größer als weibliche: Sie erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 1,40 m und können bis zu 300 kg wiegen. Die Lebenserwartung von Rentieren liegt zwischen 12 und 20 Jahren. Im Durchschnitt werden sie 15 Jahre alt.
Was fressen Rentiere?
Das Rentier ist Vegetarier, das heißt, es frisst nur Pflanzen. In den Sommermonaten finden Rentiere reichlich Nahrung: Zu ihren Lieblingsspeisen zählen Gräser, Blumen, Flechten, Pilze, Blätter und Moose. Im Winter liegt in der Taiga und Tundra reichlich Schnee und die Rentiere müssen unter der Schneedecke nach Nahrung suchen. Dazu schaufelt das Ren mit dem Fuß den Schnee weg. Die Ureinwohner Nordamerikas gaben ihnen deshalb den Namen „Karibu“. In ihrer Sprache bedeutet das „der, der Schnee schaufelt“. Auf der Suche nach Essbarem ziehen die Herden in Nordamerika viele Tausend Kilometer weit. Bis zu 5.000 km im Jahr legen Karibus zurück.
Wie kann man männliche und weibliche Rentiere auseinanderhalten?
Die Weibchen unterscheiden sich von ihren männlichen Artgenossen vor allem in der Größe, da sie kleiner sind. Auch das Geweih der Rentierdamen ist kleiner. Männliche Rentiere werfen ihr Geweih zudem Anfang Dezember ab, während die Rentierkühe es bis in das Frühjahr hinein behalten. Daraus folgt: Die Rentiere, die den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen, sind alle weiblich!
Was ist das Besondere an einem Rentier-Geweih?
Das Geweih des Rentieres ist wunderschön: Es sitzt direkt neben den Rentier-Ohren, ist fein verzweigt, unregelmäßig und nicht symmetrisch geformt. Das bedeutet, dass jede Seite anders aussieht. Das Rentier-Geweih ist wie der Fingerabdruck eines Menschen einzigartig.
Ein junges Rentier trägt nach der Geburt noch kein Geweih. Die Rentier-Hörner wachsen in den ersten zwei Lebensjahren wie bei unserem Maskottchen Akubi. Das Geweih eines ausgewachsenen Männchens kann bis zu 130 cm lang werden und bis zu 15 kg wiegen. Einmal im Jahr werfen die Tiere ihr Geweih ab. Es wächst aber immer wieder nach: bis zu zwei Zentimeter am Tag. Rentiere sind übrigens die einzigen Elche, bei denen auch das Weibchen mit einem Geweih ausgestattet ist.
Wie sieht das Fell der Rentiere aus?
Das Fell eines Rentieres ist sehr dicht und hat eine grau-braune, zum Teil auch weiße Farbe. Im Sommer ist das Fell heller als im Winter. Die dichte Unterwolle schützt Karibus wie Akubi vor den eisigen Temperaturen am Polarkreis.
Warum sind Rentiere echte Helden?
Rentiere können nicht nur sehr weite Strecken zurücklegen, sondern auch extrem schnell laufen: Gibt ein Karibu richtig Gas, kann es bis zu 80 km/h schnell rennen. Mit dem Fahrrad kommst du da nicht hinterher.
Auch im eiskalten Wasser ist das Ren ein echtes As: Dank Luftpolstern im Fell können Rentiere gut schwimmen und breite Flüsse durchqueren – klar, dass Akubi das Schwimmenlernen so einfach fiel.
Außerdem verfügen Karibus über eine Art eingebaute Nasen-Heizung: Beim Einatmen wird die eisige Polarluft in der Nase auf eine angenehme Temperatur vorgewärmt, sodass keine kalte Luft in die Lunge gelangt. Und auch die Augen der Tiere sind etwas ganz Besonderes: Im Sommer leuchten sie goldgelb; im Winter nehmen sie eine dunkelblaue Farbe an. Dadurch können Rentiere in der langen dunklen Polarnacht besser sehen.